Hobby-Turniere rückblickend betrachtet
Innerhalb der 9 Jahre, die wir in der Tanzschule getanzt haben, haben wir 19 Standard- und 19 Latein Hobby-Turniere getanzt. Wenn wir uns irgendwo eingeschrieben haben, dann immer für beides. Da wir auch in der Tanzschul-Formation aktiv waren, kommen noch 2 Turniere mit der Formation hinzu.
Und so ist dann auch eine bescheidene Pokal-, Urkunden-, Medaillen-, Foto- und Videosammlung auf und im Schrank entstanden.
Lohnen sich Hobby-Turniere
Wenn tanzen ein Hobby ist, welches man mit seinem Partner teilt, dann ist der Turniertanz eine gute Ergänzung und eine Möglichkeit, sich einen zusätzlichen Freundeskreis zu schaffen. Tänzer sind von Natur aus gesellig. Und sich auf den Turnieren als „Tanzfamilie“ zu treffen und in Freundschaft gegeneinander anzutreten, das ist schon sehr emotional und man nimmt aus einem Turniertag sehr viele Erinnerungen mit nach Hause.
Parkettsicherheit
Das ist natürlich ein Nebeneffekt, der eintritt, wenn man Turniererfahrung hat. Wer traut sich als einziges Paar in einer vollen Halle auf die Tanzfläche. Turniererfahrene sind es gewohnt, sich bewerten zu lassen und genießen die Aufmerksamkeit.
Reflektion
Wer an einem Hobby-Turnier teilnimmt, um eine Reflektion des eigenen Könnens, ein Feedback, zu erhalten, der sollte nicht enttäuscht sein. Die Selbstwahrnehmung ist beim Menschen leider etwas gestört. Wir hatten so oft das Gefühl, das es gut gelaufen sei und trotzdem standen wir dann nicht auf den ersten Plätzen. Oder wir waren von uns enttäuscht und standen doch vorne bei der Siegerehrung.
Menschen bewerten subjektiv
Auch Wertungsrichter sind Menschen. Hinzu kommt, dass die Wertungsrichter bei einem Hobbyturnier nicht unbedingt alle erfahrene Trainer und Wertungsrichter sein müssen. Es geht ja auch nicht um Aufstieg oder Platzierungen. Es geht um das Hobby und um den Spaß. Die Platzierung als Ergebnis ist daher nur wenig geeignet, ein tänzerisches Feedback zu bekommen, denn man hat sich ja nicht selber gesehen. Wir haben früher immer versucht, die Turniere von Freunden filmen zu lassen um das Video hinterher zu analysieren. Leider sieht man ja nur das, was man weiß. Ob die Haltung richtig ist, die Winkel / die Tanzrichtung oder Schrittgröße (Innen- / Außenkreis), die Kopfarbeit, der Sway, das alles kann man nicht beurteilen, wenn man nicht weiß, das es das gibt.
Wichtig wäre für die Reflektion, wenn der Tanzschulbesitzer oder ein tanzerfahrener Betreuer sich um seine Turnierpaare kümmern würde. Nach dem Turnier sollte es mit allen Beteiligten eine videounterstützte Nachlese geben. Wie sind die Ergebnisse ausgefallen, woran hat es gelegen. Was können wir verbessern, wann machen wir das.
Letztlich Werbung für die Tanzschule
Für die Tanzschule sind die Turnierpaare ein Aushängeschild (sicher nicht das Einzig). Die Zeitungen berichten gerne von den Events in der Tanzschule und für die Beteiligten ist es schön, den eigenen Erfolg in der Zeitung zu lesen. Für Tanzinteressierte, die sich gerne zum Tanzkurs anmelden möchten, sind es Anreize. Turniererfahrene Tänzer machen Werbung für die Tanzschule. Ich erinnere mich an einen Auftritt in einer Aula, als wir zum Jubiläum eines Musikvereines zu Livemusik des „Kaiserwalzer“ mit zwei Paaren zwischen den Zuschauern durch die Gänge getanzt sind. Oder auf einer kleinen Bühne beim Stadtfest eine Samba zum Besten gegeben haben.