TSC Gruen-Weiss-Aachen

Einer der großen Vereine in Deutschland:
TSC Gruen-Weiss-Aachen

TSC Gruen-Weiss-Aachen: Nach dem Wechsel kamen wir mit unseren Kursen in die Situation, dass wir am Wochenende in der Tanzschule standen und Unterricht gaben und gleichzeitig nicht an Turnieren für Aachen teilnehmen konnten. Also pausierten wir erst einmal mit unserer Tanzlehrertätigkeit von 8/2015 – 2/2016, konzentrierten uns ganz auf den aktiven Tanzsport und ordneten unsere Tanzschulkurse neu.

Wenn Tanzen einfach wäre, dann wäre es Fußball.

Im Dezember 2014 nahmen wir zweimal am Turniertraining mit Oliver Rehder teil. Der zweimalige deutsche Meister ist Vereinstrainer in Aachen. Was wir nicht wussten: Trainiert wird mit einer Übungsfolge jeweils in den Standard-Tänzen.

Alles ist relativ militärisch, aber sehr effektiv. Die Schritte werden gezeigt. “Worauf kommt es an, in welchem Winkel rein und raus, auf was ist zu achten, (Füße und Fußrichtung, Knie, Körper und Oberkörper, Armhaltung, Kopf)”. Das Einzählen beginnt, Tanzhaltung wird eingenommen und schon machen sich ein Pulk von 10 Tänzern aus den einen Ecke und 10 Tänzerinnen aus einer anderen Ecke mit Ihrer Folge auf den vorgegebene Weg.

Wir kamen uns damals irgendwie deplaziert vor, denn wir kannten nicht alle Schritte der Folge und standen dadurch häufiger im Weg oder in der falschen Richtung

Turnierfolge lernen

Wolfgang und Annette Maß
Wolfgang und Annette Maß, Foto: photoplaza.de

Die Schritte kannten wir aus den Tanzschule. Was uns fehlte war das richtige Vertanzen der Schritte und die Reihenfolge. Wir mussten also erst einmal die Turnierfolge lernen. Im Frühjahr 2015 beantragten wir im Verein ein Startbuch für die Turnierteilnahme und begannen im Juni 2015 unser Turniervorbereitungstraining bei Annette und Wolfgang Maß. Beide haben unendlich viel Erfahrung, verfügen über Trainer und Wertungsrichterlizenzen, haben aktiv in der S-Klasse (Sonderklasse) getanzt. Unter anderem auch Blackpool.

“Das war schon ganz gut”

Diesen Satz hörten wir am Anfang häufiger von den beiden und bedeutete so viel wie “nicht schlecht, aber auch noch nicht gut”, also schon ein gewisses Lob. Wir erarbeiteten mit unseren Trainern, teilweise in Einzelstunden, unsere Turnierfolgen im Langsamen Walzer, Tango und Quickstep und inzwischen auch Slowfox. Nochmal, mochmal und nochmal.

“Haltung entsteht durch Bewegung”

“Das war schon nicht schlecht, Hans”, oder “Warum lässt du mich so

Ron Zimmermann
Ronald Zimmermann und Alexandra Schieferdecker Foto: schwarz-gelb-aachen.de

Scheiße aussehen?” Ron ist Vorstand beim Tanzsportclub “Schwarz-Gelb Aachen” und S-Klasse Tänzer. Ronald kennt den Körper in allen Einzelteilen und erklärt die Tanzschritte im Detail. Alle Bewegungen entstehen durch die Gelenke. Große Schritte kann man nur machen, wenn die Knie gebeugt sind. Die Gelenke sind im Tanzen das A und O. Nach der Trainingsstunde bei Annette und Wolfgang macht Ronald weiter.

“Heutiges Thema: Achsen. Wo haben wir im Tango Achsen?”

Dann die Achsen im Walzer, im Quickstep und im Slowfox.  Ron stellt erst die Frage und spricht die Teilnehmer des Trainings dann direkt an.  Danach wirst du “Opfer” und musst mit ihm zusammen vorführen, während er erklärt. Jeder Zentimeter eines Schrittes wird zerlegt. Langsam und in Zeitlupe. Dabei müssen die Gelenke richtig stehen. “Zieh mich nicht”, wenn ich in Tanzschulmanier den rechten Arm benutze, um ihn zu drehen. Mein linker Arm soll den Impuls geben.
Wir liebten die Stunden bei Ron. Das ist ernst gemeint.
Inzwischen unterrichtet Ronald Zimmermann seit den Herbstferien 2016 nicht mehr bei Grün Weiss Aachen.

Das erste Turnier im September 2015

Wir haben zwar noch kein Turniertraining bei Oliver mitgemacht, aber wir trauen uns. Flächenerfahrung haben wir von der Tanzschule und die ersten drei Turniere bringen den Rest an “Know How”, wie die Amateurturniere ticken. Haben wir in der Tanzschule in 7 Jahren 19 Turniere getanzt, werden es jetzt in drei Monaten 11 Turniere.

Nicht schlecht für D. Immer im ersten Drittel

Wir lernen, dass es um den Aufstieg geht. Von D nach A und weiter nach S. Wir fangen in D an. Jeder fängt in D an.  7 mal im Turnier unter den ersten 6 Paaren sein und 100 Punkte sammeln (Also 100 Paare hinter sich lassen). Das ist die Hürde, um von D nach C aufzusteigen. Jeder kann sich einteilen, wie intensiv er trainieren und tanzen möchte und jeder kann selbst entscheiden, wie viel Zeit er sich dafür nehmen will.

Turniere werden zur Routine.

Wie stellt man sich das vor, wenn Turniere anstehen? Das ist einfach. Wir melden uns im Tanzsportportal an, packen unsere Tasche, fahren durchaus schon mal 400 km, tanzen 2-3 mal 6 Minuten lang und fahren wieder 400 km zurück. Im Gepäck hoffentlich eine Platzierung und durchaus schon mal 10 Punkte.

Der Aufstieg in die nächste Klasse.

Wir sammeln Turniere, Platzierungen und Aufstiegspunkte.

Oliver und Jasmin Rehder
Oliver und Jasmin Rehder

Im September 2015 haben wir unser erstes Turnier getanzt. Bis Mitte Februar 2016 waren es 16 Turniere und  16 Platzierungen. Es kamen 92 Punkte zusammen.  Für die letzten 8 Punkte haben wir dann noch einmal 4 Turniere tanzen müssen um  in die C-Klasse aufzusteigen.

Unser persönlicer Schwachpunkt ist die  Haltung und die Flächenpräsenz. Zum einen sind es die 25 Zentimeter Größenunterschied zwischen Kerstin und mir (das ist jetzt nur eine Ausrede, denn der Größenunterschied zwischen Wolfgang und Annette ist nicht anders), zum anderen meine kaputte rechte Schulter, die uns noch an der optimalen Haltung scheitern lassen. Aber wir arbeiten daran.

Der zweite Versuch bei Oliver

Wir suchen nach weiterer Hilfestellung für das “Bild”.  Also schauen wir uns das Training bei Oliver noch einmal an. Wir haben inzwischen schon 14 Turniere getanzt und vom Sehen her kennt sich die Turniergruppe. Dazu kommen die Berichte auf der Homepage.  Das Training bei Oliver ist sehr stringent. 45 Minuten Basictraining. In der Regel sind ca. 10 D und C-Paare anwesend. Wir gehören in der Senioren III zu den Grufties der Trainingsgruppe und es ist sehr erfrischend, blitzlichtartig die jungen Tänzer mit einer Top-Oberlinie zu beobachten und davon zu lernen. Oliver sieht alles und man hat das Gefühl, jeder Tänzer ist in seinem Focus. Den Hinweis mit meiner Schulter hat er im Vorbeigehen aufgenommen und wenn er durch die Reihen der aufgestellten Tanzpaare in Haltungsposition eilt, sind plötzlich die Finger unter dem rechten Ellbogen. “Ein Zentimeter geht vielleicht doch noch”. Und in der Tat.  Steter Tropfen höhlt den Stein.  Das Bild verbessert sich langsam aber stetig. Olli gibt viel Input und es macht einen Riesenspaß, in dieser lockeren Athmosphäre zu trainieren. Dann 60 Minuten Annette und Wolfgang Turniervorbereitung. Zum Abschluss Ronald und ebenfalls die Basics, manchmal 90 Minuten. Damit verbringen wir am Donnerstag drei Stunden ohne Unterbrechung mit unseren vierTrainern.

Einmal im Monat Claus Saalberg

Bühnenchoreograph und Bühnentänzer. Claus ist eine gute Ergänzung zu Oliver und Ron. Es geht auch um die Ausführung von Bewegungen. Ein Spinturn muss wie ein Spinturn aussehen. Also muss man ihn auch so tanzen. “Wie bewege ich eine Standuhr”, “Der Schwerpunkt der Frau liegt zwischen dem Nabel und der Zukunft”,. Wenn man das weiß, gelingt die Drehung einigermaßen.

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